Lorinser, Friedrich Wilhelm

[1047] Lorinser, Friedrich Wilhelm, in Wien, als jüngerer Bruder des verdienten Medizinalbeamten Karl Ignaz L. (1796 bis 1853) zu Niemes 13. Febr. 1817 geb., studierte Chirurgie in Prag und Wien, wurde 1839 in das k. k. Operations-Institut aufgenommen und 1841 zum Sekundär-Wundarzt im Allgem. Krankenhause, 1843 zum Primar-Wundarzt des Bezirkskrankenhauses auf der Wieden, einem erst in der Entwicklung begriffenen Spital, ernannt und promovierte 1848 zum Dr. chir., 1851 zum Dr. med. Er entdeckte hier die später auch in Deutschland beobachtete und bearbeitete: »Necrose der Kieferknochen in Folge der Einwirkung von Phosphordämpfen« (Österr. med. Jahrbb., 1845), über die er später (Ztschr. d. k. k. Ges. der Ärzte, Wien 1851) eine zweite Abhandlung verfasste. Mit seinem Bruder Gustav L., Gymn. – Prof. der Naturgeschichte in Pressburg, zusammen schrieb er ein »Taschenbuch der Flora Deutschlands und der Schweiz« (Wien 1848); ferner allein: »Die Behandlung und Heilung der Contracturen im Knie- und Hüftgelenk, nach einer neuen Methode« (Ib. 1849). 1850 gründete er in Wien ein orthopädisches Institut, das er 1852 nach Unter-Döbling verlegte, das von ihm, zusammen mit M. Fuerstenberg, bis 1865 geleitet wurde und über welches, von 1852 an, Berichte erstattet wurden. 1871 wurde er zum Direktor des Wiedener Krankenhauses, 1870 zum Mitgliede des nieder-österreich. Landes-Sanitätsrats dessen Vorsitzender er seit 1880 war, ernannt. L. starb 27. Febr. 1895. Die Titel seiner übrigen Schriften sind im älteren Lexikon citirt.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1047.
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