Lorinser, Frl. Gisela v.

[520] *Lorinser, Frl. Gisela v., Wien IV, Wiedener Hauptstrasse 71, im Landhause ihrer Eltern, zu Kalksburg bei Wien, am 27. September 1856 geboren, widmete sie sich nach zweijährigem Aufenthalt in Deutschland, woselbst sie zur Vervollständigung ihrer allgemeinen Bildung und Kenntnisse weilte, im Jahre 1874 hauptsächlich dem Studium der Tonkunst, bezw. dem Klavierspiel und der Kompositionslehre, wofür sie seit frühester Kindheit bedeutende Anlagen besass. Musikalische Autoritäten unterstützten ihre Bestrebungen. Ein höchst peinliches Hindernis stellte sich ihr jedoch in dem Moment entgegen, da sie im Begriff stand, als Pianistin öffentlich aufzutreten; ein schweres Nervenleiden befiel sie und zwang sie, nicht nur der öffentlichen künstlerischen Carriere, sondern auch allen Musikaufführungen, dem Konzert- und Theaterbesuch zu entsagen, sowie allen geselligen Verkehr zu meiden, auch andere schwere Schicksalsschläge, Heimsuchungen und Prüfungen verbitterten sehr ihr Leben. Da entstanden verschiedene Poesieen, Klavierkompositionen, Lieder für Singstimme und Pianobegleitung mit von ihr geschriebenem Texte, teils in Wien, teils in Berlin in Druck erschienen und verlegt, einige novellistische Arbeiten, von denen »In der Sommerfrische«, in »Die Heimat« erschienen ist. Auch einige Romane sind von ihr veröffentlicht, andere in Vorbereitung.

‒ Aus schöner u. banger Zeit. Gedichte. 16. (32) Wien 1895, E. Hölzel. n –.50

‒ Hohe Luft. – Am Klavier. – Frauenschicksale. Rom. in Vorbereitg.

‒ Nathalie. Rom. Wien 1898, Selbstverlag der Verfasserin. 3.–

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 520.
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