Bartuneck, Frl. Aloisia

[40] *Bartuneck, Frl. Aloisia, Lehrerin, Prachatitz, Südböhmen. In Prag am 14. Oktober 1832 geboren, widmete sie sich dem Lehrstande, war zuerst vier Jahre hindurch in Italien als Erzieherin im Hause eines höheren Militärs thätig und erteilte dann in verschiedenen vornehmen Familien ihrer Vaterstadt Sprachunterricht. Nach dem Tode ihrer Eltern trat sie in den öffentlichen Schuldienst und zwar als Volksschullehrerin in Prachatitz, Südböhmen und darauf in Königsberg a. d. Eger. Dreiundzwanzig Jahre hindurch, bis zu ihrer 1893 erfolgten Pensionierung, war sie in ihrem Berufe thätig; die freie Zeit aber, welche ihr derselbe liess, verwandte sie hauptsächlich auf die Schriftstellerei. Verfasst hat sie, abgesehen von zahlreichen Feuilletons hauptsächlich pädagogische Aufsätze und Unterhaltungsschriften für die Jugend. Für ihre Arbeit »Zum hundersten Todestage G. August Bürgers« erhielt sie 1895 ein Ehrendiplom der Zeitschrift »Frauenwerke«. Sonst seien von ihren Publikationen noch »Mutterliebe«, »Kollegialität als Erziehungsmittel« (beide 1889);[40] »Grüss Gott«, »Kaiser Josef und sein Töchterchen«, »Scheffel als Kinderfreund«, »Aus der Jugendzeit Mozarts« (1890); »Lehrer und Lehrerin«, »Samuel Finley Breese Morse« (1891) und »Schillers Mutter« (1897) erwähnt. Zur Vermählung des weiland Kronprinzen von Österreich, Erzherzog Rudolf widmete sie als Zeichen ihrer Loyalität eine geschichtliche Skizze der Stadt Prachatitz. Ihre Arbeit wurde angenommen, und die Verfasserin erhielt durch das Obersthofmeisteramt des Durchlauchtigsten Kronprinzen ein anerkennendes Dankschreiben.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 40-41.
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