Pierson, Reginald Henry

[1294] Pierson, Reginald Henry, zu Lindenhof in Coswig i. S., geb. zu Berlin 19. Nov. 1846, von engl. Abkunft, studierte in Tübingen, Würzburg, später in Leipzig und London, wurde 1868 in Würzburg promoviert, war 1869 Assistenzarzt in der Privat-Irrenanstalt St. Gilgenberg, 1870 Hilfsarzt in der Landes-Irrenanstalt Colditz, während des Feldzuges 1870/71 Assistenzarzt im XII. (k. sächs.) Armeekorps, dann ein halbes Jahr in England, bald darauf in Leipzig, liess sich 1873 in Dresden nieder, hauptsächlich als Spezialist für Nervenkrankheiten und Elektrotherapie thätig. Seit 1884 Besitzer und Direktor der Privat-Irrenanstalt in Pirna, übernahm er 1891 die Privat-Irrenanstalt Lindenhof, errichtete dort umfängliche Neubauten und übersiedelte dann mit den Kranken von Pirna nach Lindenhof, woselbst er gegenwärtig mit dem Charakter als Sanitätsrat noch wirkt. Litter. Arbeiten: »Compendium der Elektrotherapie« (Leipzig 1875; 4. Aufl. 1885; ins Italien., Russ. und Holländ. übersetzt), gab eine deutsche Bearbeitung von Ferrier's »Lokalisation der Hirnerkrankungen« (Braunschweig 1880) heraus und schrieb »Ueber Polyneuritis acuta« (Volkmann's Samml. klin. Vortr., Nr. 299); dazu kleinere Arbeiten über Pseudohypertrophie der Muskeln,[1294] Hydrops articulorum intermittens etc. in verschiedenen Zeitschriften, namentlich in Erlenmeyer's Cbl. f. Nervenh. und im »Brain«, dessen Mitarbeiter er ist. Ausserdem erschien noch: »Bericht über die Anstalt Lindenhof« (Leipzig 1896).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1294-1295.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: