Ranke, Heinrich von

[1344] Ranke, Heinrich von, in München, 8. Mai 1830 zu Rückersdorf (Mittelfranken) geb., hörte auf den Univ. Erlangen, Berlin, Leipzig, besonders Gorup, Joh. Müller, Romberg, Lehmann, Wunderlich, war Assistent Joh. Müller's während der Jahre 1849 bis 50, später Assistent Hugo Mohl's in Tübingen, ging 1854 als Hausarzt am deutschen Hospital nach London und diente 1855 bis 56 als Civilarzt im Dienste der englischen Regierung in Smyrna und in der Krim. Er promovierte 1851, wurde Member des Royal Coll. of Surgeons von England 1855, habilitierte sich in München 1859; seine Ernennung zum Prof. honorarius erfolgte 1863 und die zum Extraordinarius für Kinderheilkunde 1874. 1864 wurde er zum Mitglied des Gesundheitsrates der Stadt München ernannt, 1866 zum Vorstand der Kinderpoliklinik im Reisingerianum, 1866 zum Direktor der k. Univ.-Kinderklinik und des Hauner'schen Kinderhosp. Er erhielt den erblichen Adel 1893. Ausser seiner Dissert.: »Physiologisch-chemische Untersuchungen über das Verhalten einiger organischer Stoffe im menschlichen Organismus« (Erlangen 1856), sind aus seinen zahlreichen Arbeiten hervorzuheben: »Über die Ausscheidung der Harnsäure beim Menschen« (München 1858) – »Studien zur Wirkung des Chloroforms,[1344] Aethers, Amylens« (Cbl. f. m. d. W. 1867) – »Cholera-Infectionsversuche« (Bayer. ärztl. Intelligenzbl. 1874) – »Experimenteller Beweis der Möglichkeit der Selbstentzündung des Heues« (Liebig's Annal., CLXVII) – »Zur Aetiologie der Spina bifida« (J. f. K. 1878 und Ctlztg. f. K.) – »Über Intubation des Kehlkopfs« (M. m. W. 1889) – Broschüren und Vorträge zur Münchener Kanalisation, »Hochäcker-Untersuchungen« (Beiträge z. Anthropologie und Urgeschichte Bayerns) und besonders zahlreiche Arbeiten und Studien aus dem Gebiete der Kinderheilk., die teils im J. f. K., teils in der M. m. W. veröffentlicht wurden.