16. Die rechte Art des Fragens und Antwortens

[172] Wer gut zu lernen weiß, dessen Lehrer hat es leicht, und der Erfolg ist doppelt, und hinterher ist er ihm noch dankbar für seine Mühe. Wer nicht gut lernt, dessen Lehrer hat viel Mühe, und der Erfolg ist halb, und hinterher haßt er ihn noch.

Ein Schüler, der gut zu fragen versteht, der macht es, wie wenn man hartes Holz bearbeitet; er macht sich erst an das Leichte und dann an die Knoten und Augen. Und auf die Dauer macht es gegenseitig Freude, die Schwierigkeiten aufzulösen. Wer nicht gut lernt, der tut das Gegenteil davon.

Ein Lehrer, der gut auf Fragen zu warten versteht, der macht es wie eine Glocke, die angeschlagen wird: Schlägt man sie wenig an, so gibt sie einen kleinen Ton, schlägt man sie stark an, so klingt sie laut. Langsam und lang geschlagen: so erst gibt sie ihren ganzen Ton. Wer nicht gut zu antworten versteht, tut das Gegenteil davon. Das alles sind Wege des Fortschritts in der Bildung.

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 172.
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