VII, 37. [553.] An alle Götter.

[333] Zu Vers 1-4 vgl. S. 103. Der Sinn von Vers 7: Wer schon der Genie des Todes, der Nirriti verfallen scheint, erlangt dennoch langes Alter durch seine dreifache Verwandtschaft mit den Göttern des Himmels, der Luft und der Erde, mögen ihn auch seine menschlichen Verwandten verlassen.


1. Der bestens fährt, der unversehrte Wagen,

fahr her zum Preis euch, Vadscha's und Ribhukschan's;[333]

Dreifach gemischte schöne Säfte trinket

mit vollem Mund zum Rausch bei den Gelagen.

2. Ihr gebt den Mächt'gen unversehrte Schätze,

die Himmelslicht ihr schaut, o Ribhuherrscher;

Trinkt recht nach Lust euch voll bei unsern Opfern,

vertheilt an uns nach eurer Güte Schätze.

3. Denn du, o Mächt'ger, findest Lust am Geben

bei grossen und bei kleinen Guts Vertheilung;

Mit Gut gefüllt sind deine beiden Arme,

nicht hält zurück dein hoher Sinn die Schätze.

4. Du Indra bist selbstherrlicher Ribhukschan,

wie Vadscha gehst du jubelnd stracks zur Heimat;

Wir, die Vasischtas, seien dein, dir dienend,

Gebet verrichtend, Herr der goldnen Rosse.

5. Du Füchselenker, schenkest raschen Fortgang

dem Frommen, wenn du seinen Bitten hold bist;

Wir dienten dir mit trefflichen Genüssen;

wann wirst du, Indra, Güter uns verehren?

6. Du scheinest uns Verehrer hinzuhalten;

wann wirst auf unser Wort du achten, Indra?

Er fahr uns her mit väterlicher Sorge

mannreiches Gut, wie schnelles Ross die Nahrung.

7.327 Auch wen die Göttin Nirriti beherrscht schon,

erreicht, dreifach verwandt, o Indra, dennoch

Willkommne Herbste und ein hohes Alter,

wenn auch die Menschen heimatlos ihn machten.

(8. Lass zu uns kommen, Savitar, Geschenke

und Gut zum Preise bei des Berges Gabe;

Stets sei uns hold der himmlische Beschützer;

ihr Götter, schützt uns stets mit eurem Segen.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 333-334.
Lizenz: