VII, 100. [616.] An Vischnu.[377] 371

1. Der Mann, der Gut begehrt, bereut es nimmer,

wenn Vischnu, dem weitschreitenden, er huldigt,

Und ihn verehrt mit achtendem Gemüthe,

für sich gewinnend einen so gewalt'gen.

2. Erweis', o Vischnu, allen Menschen Güte,

schnellgehender, und unabläss'ge Sorge,

Dass du uns reichlich hohes Glück ertheilest

und rossverseh'ne, allerfreunde Habe.

3. Dreimal schritt aus der Gott mit seiner Grösse,

durch diese Erd' die hundertfach erglänzet;

Voran sei Vischnu, stärker als der stärkste;

denn herrlich ist des allgewalt'gen Name.

4. Hinschreitend ging durch diese Erde Vischnu,

der Gott dem Menschen sie zur Wohnung schenkend;

Gesichert stehn die Männer, die ihn preisen;

der gutes wirkt, er schaffte weiten Wohnsitz.

5. Ich preise deinen Namen, Çipivischta,

ergeben heute, heil'ger Werke kundig.

Dich den gewalt'gen rühme ich der schwache,

dich, der du weithin herrschest in dem Weltraum.

6. Was war an dir, o Vischnu, zu verbergen,

als du erklärtest »Çipivischta bin ich?«

Verbirg vor uns nicht diese deine Schönheit,

wenn andere Gestalt im Kampf du annahmst.

(7 = 615, 7.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 377.
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