II, 19. [210.] An Indra.

[26] 1. Getrunken ward von diesem Saft zum Rausche,

o Weise, von dem ausgepressten Tranke,

An welchem Indra fort und fort sich labend,

viel Kraft gewann und auch die frommen Männer.

2. Von diesem Meth berauscht zermalmte Indra,

den Blitz im Arm, die Flut-umhüll'nde Schlange,

Damit, wie Vögel zu den Nestern fliegen,

der Ströme Labetränke vorwärts dringen.

3. Die Flut der Wasser liess der mächt'ge Indra,

der Schlangentödter zu dem Meere rinnen;

Er zeugte Sonnenglanz und fand die Kühe

und wirkte Helle durch der Tage Leuchten.

4. Viel unvergleichlich Gut gewähret Indra

dem frommen Manne und erschlägt den Vritra,

Er, welcher schnell durch Bitten zu erflehn ist,

von Männern, welche Sonnenlicht begehren.

5. Dem Somapresser gab er Licht der Sonne,

dem Sterblichen der Gott, der Donn'rer Indra,

Um Reichthum, welcher alle Mängel zudeckt,

wie Gut das Lastross, huldvoll ihm zu bringen.

6. Er übergab dem Wagenlenker Kutsa

an einem Tage den gefräss'gen Çuschna,

den Erntefeind, nahm neunundneunzig Burgen

des Çambara für Divodasa, Indra.

7. So haben Lob wir, Indra, dir bereitet,

voll Beutelust, wie auf der Rennbahn eilend,

Uns mühend mögen wir den Preis erlangen;

des bösen Hassers Keule senke nieder.

8.18 So woben dir, o Held, die Gritsamader

Gebet, wie kunstverständ'ge die Gewebe;[26]

Die Beter mögen, Indra, nun aufs neue

Kraft, Labung, Sitz und Gunst von dir erlangen.

(9 = 202, 21.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 26-27.
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