I, 129. An Indra.

[132] Vers 8 u. 9 weichen im Versmass etwas ab.


1.123 Den Wagen, den, o Indra, du zum Opferfest,

da fern er war, o munterer, nun zu uns führst,

o makelloser, zu uns führst,

Den schaff uns schnell zur Hülfe her,

und nimm den Spender willig an;

Und auch, o makelloser, eilender, den Spruch,

auch diesen Spruch der Opferer.

2. O höre, Indra, den in jeder Schlacht die Männerschar

gewinnen muss, um dich zu rufen zu dem Kampf,

die Männerschar zum Schlachtgewinn,

Die Helden, dass du Glanz verschaffst,

die Sänger, dass du Beute machst,

Dich beutereichen stimmen hold die mächtigen,

dich, wie ein beutereiches Ross.[132]

3. Du herrlicher lässt schwellen auch den Regenschlauch,

treibst fort, o Held, jedweden bösen Sterblichen,

verschmähest solchen Sterblichen,

Dir und dem Himmel singe ich,

dem Rudra, dem selbstleuchtenden,

Dem Varuna und Mitra dies erhabne Lied,

Dem gnäd'gen dies erhabene.

4. Wir wünschen unsern Indra zur Erquickung euch,

den starken Helfer und den Freund, der Leben schafft,

den starken Helfer in der Schlacht;

In allen Kämpfen fördre du

zu unsrer Hülfe das Gebet;

Denn nimmer stürzet dich ein Feind, du stürzest ihn,

du streckst zu Boden jeden Feind.

5. Auf, beuge nieder jedes Feindes Widerstand,

mit starken Hülfen wie mit schärfster Flammenglut,

mit starken Hülfen, starker du;

So führe jetzt uns wie zuvor,

du giltst als tadellos, o Held;

Vom Menschen scheuchst zum Streit du fahrend alles Leid,

zum Streite fahrend vor uns her.

6. Dem gegenwärt'gen Indu will ich künden dies,

dem rufenswerthen, der mit Kraft Gebet erregt,

den Unhold schlägt, Gebet erregt;

Er treibe selbst von uns hinweg

des Feindes Hass mit Keulenschlag,

In weite Ferne fliege fort, wer Böses sinnt,

er fliege gleich dem Staube fort.

7.124 Durch unsern Ruf, der dich erinnert, werd' uns das,

und heldenreiches Gut, o reicher, werde uns,

das reich an Helden uns erfreut;

Den, welcher zürnt, versöhnen wir

durch Opfer und durch Sühnespruch,

Den Indra sühnen wir mit heil'gem Ruf um Kraft,

mit Ruf um Kraft den heiligen.

8. Mit schönen Hülfen dringe euer Indra vor,

damit er unsre bösen Feinde züchtige,

die Feinde uns zerschmettere;

Der Flammenpfeil auf uns entsandt,

verletz die Schar der Fresser selbst;

Er falle hin, nicht treffe er

nicht treffe der geschleuderte.

9. Mit Reichthumsfülle komm, o Indra, zu uns her,

auf sicherm Pfade komme her,[133]

auf schadenlosem schreite vor;

Geleite in der Ferne uns,

sei bei uns hier im Heimatsitz.

Mit deinen Hülfen schütz aus weiter Ferne uns,

mit deinen Hülfen immer uns.

10. Mit Reichthum komm, o Indra, der uns Sieg verleiht;

zum Beistand folge dir, dem starken, deine Macht,

zu grossem Beistand wie dem Freund;

O stärkster Helfer, fördere,

unsterblicher, die Wagen all',

Verletze andere als uns, o Schleuderer,

verletze den, der uns verfolgt.

11.125 O hochgelobter Indra, schütz uns vor dem Feind;

die bösen Hasser wende immer ab von uns,

die bösen Hasser du, der Gott;

Den sünd'gen Dämon tödte du,

und mich, den Sänger, schütze du;

Denn darum hat als Dämontilger dich erzeugt,

der Vater, guter, dich erzeugt.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 132-134.
Lizenz:

Buchempfehlung

Anonym

Historia von D. Johann Fausten

Historia von D. Johann Fausten

1587 erscheint anonym im Verlag des Frankfurter Druckers Johann Spies die Geschichte von Johann Georg Faust, die die Hauptquelle der späteren Faustdichtung werden wird.

94 Seiten, 6.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.

432 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon