Beim Mahle zu Ehren des Todtenknaben am Schlusse des Opferfestes.1

[416] Wild-Enten sind am Kingstrom weit;

Der Todtenknabe schmauset in Zufriedenheit.

Dein Wein hat klare Lauterkeit,

Und deiner Speisen Duft erfreut.

Der Todtenknabe schmaust und trinkt,

Und Heil und Glück ist vollbereit.


Wild-Enten die sind auf dem Sand;

Der Todtenknabe schmauset, wie sich's billig fand.

Dein Wein ist reichlich bei der Hand,

Die Speisen sind von Wolbestand.

Der Todtenknabe schmaust und trinkt,

Und Heil und Glück sind zugesandt.


Wild-Enten die sind auf dem Werd;

Der Todtenknabe schmauset wie sein Herz begehrt.

Dein Wein ist trefflich abgeklärt,

Die Speise wolzerlegt gewährt.

Der Todtenknabe schmaust und trinkt,

Und Heil und Glück herniederfährt.
[417]

Wild-Enten sind im Zuflußthal;

Der Todtenknabe schmaust an seinem Ehrenmahl.

Geschmauset wird im Ahnensaal,

Wo Heil und Glück sich senkt zuthal.

Der Todtenknabe schmaust und trinkt,

Und Heil und Glück kommt ohne Zahl.


Wild-Enten sind am engen Wehr;

Der Todtenknabe ruhet fröhlich nach Begehr.

Der edle Wein ist köstlich sehr,

Rostfleisch und Braten duften her.

Der Todtenknabe schmaust und trinkt

Und hat nun keine Mühen mehr.

1

Am Tage nach Ahnenopfer wurde eine Nachfeier gehalten, wobei »der Todtenknabe« besonders bewirthet und geehrt wurde Vgl. II. 6, 5. Anm. 4.

Quelle:
Schī-kīng. Heidelberg 1880, S. 416-418.
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