[106] 16. ēruta-upanishatka-gati-abhidhānāc ca
auch weil der Weg des Upanishad-Hörers [als zu ihm führend] erwähnt wird.

Auch darum ist unter dem Mann im Auge der höchste Gott zu verstehen, weil der Weg, welcher für den Upanishad-Hörer, d.h. für den Hörer des Wissens der Geheimlehre [lies: ēruta-rahasya-vijńānasya], für den Brahmanwisser, unter dem Namen des »Götterweges« von der Schrift und Smṛiti gelehrt wird, – denn die Schrift sagt: »aber auf dem nördlichen Pfade werden diejenigen, welche durch Busse, durch Leben als Brahmanenschüler, durch Glauben und durch Wissenschaft den Ātman erforscht haben, befördert (abhijāyante) in die Sonne; dieses fürwahr ist der Ruhepunkt der Lebensgeister, dieses ist das Unsterbliche, das Furchtlose, dieses ist das höchste Ziel, von diesem kehren sie nicht mehr zurück« (Praēna 1, 10); und auch in der Smṛiti heisst es (Bhag. G. 8, 24):


»Durch Feuer, Licht und Tag und helle Hälfte

Des Monats und die Jahreshälfte, wo

Gen Nord die Sonne zieht, durch diese wandernd,

Geh'n ein in Brahman die das Brahman wissen«,


– weil dieser Weg hier erwähnt wird als bestimmt für diejenigen, welche den Mann im Auge kennen; denn es heisst von ihnen [am Schluss der Stelle, Chānd. 4, 15, 5]: »darum [wenn solche gestorben], mag man sie nun bestatten oder auch nicht, so gehen sie ein in die Flamme [des Leichenfeuers]«, und weiterhin [nach Erwähnung mehrerer Zwischenstationen] »aus der Sonne in den Mond, aus dem Monde in den Blitz; daselbst ist ein Mann, der ist nicht wie ein Mensch; der führet sie hin zu Brahman. Das ist der Götterweg, der Brahmanweg. Die den gehen, für die ist zu diesem irdischen Strudel keine Wiederkehr.« Da es feststeht, dass der hier geschilderte Weg der der Brahmanwisser ist, so folgt daraus, dass der seinen Standort im Auge habende Mann, von dem unsere Stelle redet, das Brahman ist.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 106.
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