52. Rückkehr zum Ursprung[56] 1

Der Anfang des Seins der Welt

heißt die Mutter der Welt.

Wer seine Mutter findet, um seine Kindschaft zu erkennen,

Wer seine Kindschaft erkennt, um seine Mutter zu bewahren:

Der kommt beim Aufhören des Ichs in keine Gefahr.

Wer seinen Mund zuhält und seine Pforten schließt,

der hat sein Leben lang nicht Mühsal.

Wer seinen Mund auftut und seine Handlungen in Ordnung bringen will,

dem ist sein Leben lang nicht zu helfen.

Wer das Kleine wahrnimmt, ist klar.

Wer das Weiche wahrt, ist stark.

Wer sein Licht gebraucht,

um zurückzukehren zu seiner Klarheit,

der hinterläßt kein Ich, das eine Gefahr treffen könnte.

Das heißt: das Ewige erben.


Erklärung

1 Zu dem »Aufhören des Ichs« vergleiche die Ausführungen zu No. 50. Statt »Aufhören des Ichs« ist grammatikalisch auch möglich die Übersetzung »sein Leben lang«. Doch ist der chinesische Ausdruck von dem nachfolgenden, den wir so wiedergegeben haben, verschieden. Zudem findet er in der vorletzten Zeile seine Stütze.

Quelle:
Laotse: Tao Te King – Das Buch des Alten vom Sinn und Leben. Düsseldorf/Köln 1952, S. 56-57.