7. Der Opferstier und die Weltherrschaft

[47] König Süan10 von Tsi fragte: »Kann ich etwas von den Taten der Fürsten Huan von Tsi und Wen von Dsin11 zu hören bekommen?«

Mong Dsï erwiderte: »Unter den Jüngern des Meister Kung gab es keinen, der über die Taten Huans und Wens redete. Darum ist auf die Nachwelt keine Überlieferung von ihnen gekommen, und ich habe nie etwas von ihnen gehört. Wollen wir nicht statt dessen davon reden, wie man König der Welt wird?«

Der König sprach: »Welche Eigenschaften muß man haben, um König der Welt sein zu können?«

Mong Dsï sprach: »Wer sein Volk schützt, wird König der Welt: niemand kann ihn hindern.«

Der König sprach: »Ja, wäre denn ein Mann wie ich imstande, sein Volk zu schützen?« Mong Dsï sprach: »Ja.«

Der König sprach: »Woher weißt du, daß ich dazu imstande bin?«

Mong Dsï sprach: »Ich habe von Hu Hai12 erzählen hören, der König habe einst in seinem Saal gesessen, da sei einer, der einen Ochsen führte, unten am Saal vorbeigekommen. Der König habe ihn gesehen und gefragt: ›Wohin mit dem Ochsen?‹ Man habe erwidert: ›Er soll zur Glockenweihe13 geschlachtet werden.‹ Da habe der König gesagt: ›Laßt ihn laufen. Ich kann es nicht mit ansehen, wie er so ängstlich zittert, wie einer, der unschuldig zum Richtplatz geführt wird.‹ Man habe erwidert: ›Soll dann die Glockenweihe unterbleiben?‹

Der König habe gesagt: ›Sie darf nicht unterbleiben. Nehmt ein Schaf statt seiner.‹ – Ich weiß nicht, ob es so sich zugetragen hat.«

Der König sprach: »Es ist so gewesen.«[47]

Mong Dsï sprach: »Diese Gesinnung genügt, um König der Welt zu werden. Die Leute dachten alle, es sei nur Sparsamkeit von Euch gewesen; aber ich weiß bestimmt, daß Ihr es nicht habt mit ansehen können.«

Der König sprach: »Ach, gibt es wirklich solche Leute? Allein so unbedeutend und gering mein Reich auch ist, ich brauche doch an einem Ochsen nicht zu sparen. Ich habe es wirklich nicht mit ansehen können, daß er so ängstlich zitterte, wie einer, der unschuldig zum Richtplatz geführt wird. Darum habe ich statt seiner ein Schaf nehmen lassen.«

Mong Dsï sprach: »Und doch habt Ihr nicht anders gehandelt, als wenn Ihr wirklich nur so sparsam gewesen wäret, wie die Leute meinten. Ihr habt statt eines großen Tieres ein kleines nehmen lassen. Woher hätten jene es besser wissen sollen! Wenn Ihr Mitleid hattet mit der Unschuld, die zum Richtplatz geführt wurde: was ist da schließlich für ein Unterschied zwischen einem Ochsen und einem Schaf?«

Der König lächelte und sprach: »Wahrhaftig! Was hab' ich nur dabei gedacht! Ohne daß es mir um den Wert zu tun gewesen wäre, habe ich doch ein Schaf statt des Ochsen nehmen lassen.

Da haben die Leute ganz recht, wenn sie sagen, ich sei sparsam.«

Mong Dsï sprach: »Es tut nichts. Es war dennoch ein Zeichen von Milde. Ihr saht den Ochsen, aber hattet das Schaf nicht gesehen. Es geht dem Gebildeten mit den Tieren nun einmal so: wenn er sie lebend gesehen hat, kann er nicht zusehen, wie sie getötet werden, und wenn er sie hat schreien hören, bringt er es nicht über sich, ihr Fleisch zu essen. Das ist ja auch der Grund, warum der Gebildete sich von der Küche fernhält.«

Der König war erfreut und sprach: »Im Buch der Lieder14 heißt es:


›Anderer Leute Sinn

Vermag ich zu ermessen.‹


Das geht auf Euch, Meister. Obwohl es meine eigne Tat war, habe ich mich dennoch vergeblich darüber besonnen, wie ich es eigentlich gemeint habe. Ihr, Meister, sprecht es aus und habt genau meine innerste Gesinnung getroffen. Inwiefern paßt nun diese Gesinnung dazu, König der Welt zu sein?«

Mong Dsï sprach: »Wenn jemand Euch berichten würde: ›Ich besitze zwar genügend Stärke, um dreißig Zentner zu heben,[48] aber nicht genug, um eine Feder zu heben; ich bin helläugig genug, um die Spitze eines Flaumhaars zu untersuchen, aber einen Heuwagen sehe ich nicht‹: würdet Ihr das hingehen lassen?«

Der König verneinte.

Mong Dsï fuhr fort: »Nun ist Eure Milde so groß, daß sie sich selbst auf Tiere erstreckt, und doch reicht ihre Wirkung nicht bis zu Eurem Volk. Wie ist denn das nur? Allein, daß jener die Feder nicht aufhebt, kommt davon, daß er seine Stärke nicht ausübt; daß der andere den Heuwagen nicht sieht, kommt daher, daß er seine Scharfsichtigkeit nicht ausübt; daß Eure Leute keines Schutzes genießen, kommt daher, daß Ihr Eure Gnade nicht ausübt. Darum, daß Ihr nicht König der Welt seid, ist Unterlassung, nicht Unfähigkeit.«

Der König sprach: »Wodurch unterscheiden sich Unterlassung und Unfähigkeit in ihrer Äußerung voneinander?«

Mong Dsï sprach: »Wenn einer den Großen Berg15 unter den Arm nehmen soll und damit übers Nordmeer springen und er sagt, das kann ich nicht, so ist das wirkliche Unfähigkeit; wenn aber einer sich vor Älteren verneigen soll und er sagt, das kann ich nicht, so ist das Unterlassung, nicht Unfähigkeit. Damit, daß Ihr, o König, auf das Königtum der Welt verzichtet, seid Ihr nicht in der Lage eines Menschen, der mit dem Großen Berg unterm Arm übers Nordmeer springen soll. Damit, daß Ihr, o König, auf das Königtum der Welt verzichtet, seid Ihr in der Lage eines Menschen, der eine Verbeugung machen soll. Behandle ich meine älteren Verwandten wie es dem Alter gebührt, und lasse das auch den Alten der andern zugute kommen; behandle ich meine jüngeren Verwandten wie es der Jugend gebührt, und lasse das auch den Jungen der andern zugute kommen; so kann ich die Welt auf meiner Hand sich drehen lassen16.

In dem Buch der Lieder17 heißt es:


›Sein Beispiel leitete die Gattin

Und reichte auf seine Brüder weiter,

Bis es auf Haus und Land wirkte.‹


Mit diesen Worten ist gemeint: Richte dich einfach nach deinem eignen Gefühl und tue den andern darnach. Darum: Güte, die weiter wirkt, reicht aus, die Welt zu schützen, Güte, die nicht weiter wirkt, vermag nicht einmal Weib und Kind zu schützen.[49] Warum die Menschen der alten Zeit den andern Menschen so sehr überlegen sind, ist einzig und allein die Art, wie sie es verstanden, ihre Taten weiter wirken zu lassen. Nun ist Eure Güte groß genug, um sich selbst auf die Tiere zu erstrecken, und doch kommt ihre Wirkung nicht Euren Leuten zugute. Wie ist denn das nur?

Man bedarf einer Wage, um zu erkennen, ob etwas leicht oder schwer ist. Man bedarf eines Maßstabs, um zu erkennen, ob etwas lang oder kurz ist. So ist's mit allen Dingen und mit dem Herzen ganz besonders. Ich bitte Euch, o König, es einmal zu wägen. Panzer und Waffen zu fördern, Ritter und Knechte zu gefährden, Übelwollen Euch zuzuziehen von seiten der Mitfürsten: braucht Ihr das, um froh zu werden in Eurem Herzen?« Der König sprach: »Nein. Wie sollte ich daran Freude haben! Das alles sind nur Mittel zur Erreichung meines höchsten Wunsches.«

Mong Dsï sprach: »Darf man hören, was Euer höchster Wunsch ist?«

Der König lächelte und sagte nichts.

Mong Dsï sprach: »Ist es etwa, daß Ihr Mangel habt an Fett und Süßigkeiten für Euern Gaumen, an leichtem und warmem Pelzwerk für Euern Leib, oder etwa daß Ihr der bunten Farben nicht genug habt, um die Augen zu ergötzen, an Klängen und Tönen nicht genug habt, um die Ohren zu erfreuen, oder habt Ihr nicht genug Knechte und Mägde, die Eurer Befehle gewärtig vor Euch stehen? Alle Eure Diener, o König, haben genug von diesen Dingen, sie Euch darzubringen; darum kann es Euch also wohl nicht zu tun sein?«

Der König sprach: »Nein, darum ist es mir nicht zu tun.«

Mong Dsï sprach: »O, dann läßt sich erraten, was Euer höchster Wunsch, o König, ist! Euer Wunsch ist es, Euer Land zu erweitern, die Fürsten von Tsin18 und Tschu als Vasallen an Euren Hof zu ziehen, das Reich der Mitte zu beherrschen und die Barbarenländer rings umher in die Hand zu bekommen. Diesen Euren Wunsch erfüllen zu wollen mit den Mitteln, die Ihr anwendet, ist aber gerade so, als wollte man auf einen Baum klettern, um Fische zu suchen.«

Der König sprach: »Sollte es so schlimm sein?«

Mong Dsï sprach: »Womöglich noch schlimmer! Klettert man auf einen Baum, um Fische zu suchen, so findet man wohl keine Fische, aber es hat weiter keine üblen Folgen. Aber diesen Euren[50] Wunsch erfüllen zu wollen mit den Mitteln, die Ihr anwendet, das führt, wenn es mit vollem Ernst geschieht, sicher zu üblen Folgen.«

Der König sprach: »Laßt hören!«

Mong Dsï sprach: »Wenn der Kleinstaat Dsou19 mit der Großmacht Tschu Krieg führt: Wer, denkt Ihr, wird gewinnen?«

Der König sprach: »Tschu wird gewinnen.«

Mong Dsï sprach: »So steht es also fest, daß der Kleine nicht den Großen angreifen darf, daß die Minderzahl nicht die Mehrzahl angreifen darf, daß der Schwache nicht den Starken angreifen darf. Nun ist das ganze Land innerhalb der vier Meere tausend Geviertmeilen groß, und dem Staate Tsi gehört der neunte Teil. Mit einem Neuntel die übrigen acht unterwerfen zu wollen, wodurch unterscheidet sich das von dem Unterfangen des Kleinstaats Dsou, der die Großmacht Tschu bekämpfen wollte? Wäre es nicht besser, zur wahren Wurzel zurückzukehren? Wenn Ihr, o König, bei der Ausübung der Regierung Milde walten laßt, so daß alle Beamten auf Erden an Eurem Hofe Dienst zu tun begehren, alle Bauern in Euren Ländern zu pflügen begehren, alle Kaufleute in Euren Märkten ihre Waren zu stapeln begehren, alle Wanderer auf Euren Straßen zu gehen begehren, daß alle auf Erden, die etwas gegen ihren Herrscher haben, herbeizueilen und ihn vor Eurer Hoheit anzuklagen begehren: daß es also geschieht, wer kann es hindern?«

Der König sprach: »Ich bin zu unklar, um diesen Weg gehen zu können. Ich wünschte, daß Ihr, Meister, meinem Willen zu Hilfe kommt und mir durch Eure Belehrung Klarheit verschafft. Bin ich auch unfähig, so bitte ich doch, Ihr wollet es einmal versuchen.«

Mong Dsï sprach: »Ohne festen Lebensunterhalt dennoch ein festes Herz zu behalten, das vermag nur ein Gebildeter. Wenn das Volk keinen festen Lebensunterhalt hat, verliert es dadurch auch die Festigkeit des Herzens. Ohne Festigkeit des Herzens aber kommt es zu Zuchtlosigkeit, Gemeinheit, Schlechtigkeit und Leidenschaften aller Art. Wenn die Leute so in Sünden fallen, hinterher sie mit Strafen verfolgen, das heißt dem Volke Fallstricke stellen. Wie kann ein milder Herrscher auf dem Thron sein Volk also verstricken? Darum sorgt ein klarblickender Fürst für eine geordnete Volkswirtschaft, damit die Leute einerseits genug haben, um ihren Eltern zu dienen, und andererseits genug, um Weib und Kind zu ernähren, also daß in guten[51] Jahren jedermann satt zu essen hat und selbst in üblen Jahren niemand Hungers zu sterben braucht. Dann mag man auch mit Ernst an die Hebung des Volkes gehen, denn es ist den Leuten leicht zu folgen. Heutzutage aber ist es so um die Volkswirtschaft bestellt, daß die Leute auf der einen Seite nicht genug haben, um ihren Eltern zu dienen, und auf der anderen Seite nicht genug, um Weib und Kinder zu ernähren. Selbst in einem guten Jahr ist jedermann in Not, und kommt ein übles Jahr, so sind die Leute nicht sicher vor dem Hungertode. Unter solchen Verhältnissen sind sie nur darauf bedacht, ihr Leben zu fristen, besorgt, es möchte ihnen nicht hinausreichen. Da haben sie wahrlich keine Muße, Ordnung und Recht zu pflegen. Wenn Ihr den Wunsch habt, o König, das durchzuführen, so kommt es nur darauf an, zur wahren Wurzel zurückzukehren.«

Fußnoten

1 Der König Hui von Liang im Staate We hatte ein Ausschreiben erlassen, um Weise aus allen Ländern an seinen Hof zu ziehen. Diesem Ausschreiben folgte auch Mong Dsï im Jahre 322 v. Chr.


2 10000 Kriegswagen standen dem Kaiser zur Verfügung. 1000 den größeren Landesfürsten, 100 den großen Adelsgeschlechtern. Die geschilderten Vorgänge sind alles Beispiele aus der Zeit des Niedergangs der Dschoudynastie.


3 Das Lied steht im Schï Ging III, 8 und bezieht sich auf den König Wen von Dschou. Die Übersetzung ist nach Viktor v. Strauß gegeben.


4 vgl. Schu Ging III, 1. 3.


5 Der Trommelschlag war das Zeichen zum Angriff, die Becken (Gongs) gaben das Zeichen zum Rückzug.


6 Im folgenden gibt Mong Dsï die Schilderung der idealen Regierung, den »Pfad der Könige«. Mong Dsï unterscheidet sich dadurch von Kung Dsï, daß dieser noch das Recht des herrschenden Hauses Dschou aufrecht erhielt, während für Mong Dsï jeder Territorialfürst die Möglichkeit der Weltherrschaft hatte. Sobald einer es verstünde, die rechten Prinzipien durchzuführen, fiele ihm das ganze Reich zu. Mong ist in dieser Hinsicht durchaus Realpolitiker.


7 In alter Zeit gab man den Toten aus Stroh gemachte Puppen mit ins Grab. Kung Dsï spricht hier von Verbesserungen dieser Totengaben, die später aufkamen. Man machte diese Puppen so, daß sie sich bewegen konnten und lebenden Menschen glichen. Er hat diese Sitte verurteilt, weil er fürchtete, sie könne zu Menschenopfern für die Toten führen. Solche Menschenopfer sind dann in späterer Zeit bei fürstlichen Begräbnissen häufig vorgekommen.


8 Wörtlich: »Das Reich Dsin.« Dieses Reich, das von den Herren von Dschau, Han und We aufgeteilt wurde, gehörte früher zu den mächtigsten Staaten Chinas. We war von den drei Teilstaaten der bedeutendste, darum legt der König seinem Staate den Gesamtnamen Dsin bei. Tsi kam dem Staate Dschau, der von We angegriffen war, zu Hilfe. In den dabei entstehenden Kämpfen geriet der Kronprinz von We, der das Heer befehligte, in Gefangenschaft von Tsi und starb dort (340 v. Chr.). Tsin war der aufstrebende westliche Staat, in dem ein Fürst unter dem Namen Tsin Schï Huang später das ganze Reich eroberte. Die hier erwähnte Niederlage fällt ins Jahr 361. Tschu war ein halb barbarischer Staat im Süden am Yangtse. Dschau Yang von Tschu griff We um 323 an.


9 Siang war der Sohn und Nachfolger des Königs Hui von We. Das Gespräch fiel in das Jahr 319. Mong war so enttäuscht, daß er unmittelbar darauf We verließ und nach Tsi ging.


10 König Süan von Tsi regierte von 320-302 v. Chr.


11 Huan von Tsi (684-643) und Wen von Dsin († 628) waren die zwei berühmtesten der fünf Fürsten, die zeitweise die Hegemonie im Reich hatten (vgl. Kungfutse, Gespräche [Lun Yü] XIV, 16). Mong schätzt sie gering und will daher das Gespräch auf sein beliebtes Thema bringen: die Beherrschung der Welt durch wahrhaft königliche Grundsätze.


12 Hu Hai war ein Höfling aus der Umgebung des Königs.


13 Neu gegossene Glocken wurden mit dem Blut eines Opfertieres bestrichen und dadurch geweiht, daß ihr Schall zum Himmel dringe.


14 Vgl. Schï Ging II, 4, 4 v. 4.


15 Der Große Berg ist der Taischan. Der Taischan ebenso wie das Nordmeer (Golf von Tschili) waren in der Nähe von Tsi. Das Beispiel scheint eine sprichwörtliche Redensart gewesen zu sein. Es kommt auch bei Mo Ti vor.


16 Vgl. Lun Yü III, 11.


17 Schï Ging III, 1, 6 v. 2 bezieht sich dort auf den König Wen.


18 Tsin im Westen und Tschu im Süden waren die mächtigsten Staaten des damaligen China.


19 Die Heimat des Mong.

Quelle:
Mong Dsï: Die Lehrgespräche des Meisters Meng K'o. Köln 1982, S. 47-52.
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