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[108] Ein Wort für die Philologen. – Daß es Bücher gibt, so wertvolle und königliche, daß ganze Gelehrten-Geschlechter gut verwendet sind, wenn durch ihre Mühe diese Bücher rein erhalten und verständlich erhalten werden – diesen Glauben immer wieder zu befestigen, ist die Philologie da. Sie setzt voraus, daß es an jenen seltenen Menschen nicht fehlt (wenn man sie gleich nicht sieht), die so wertvolle Bücher wirklich zu benutzen wissen – es werden wohl die sein, welche selber solche Bücher machen oder machen könnten. Ich wollte sagen, die Philologie setzt einen vornehmen Glauben voraus – daß zugunsten einiger weniger, die immer »kommen werden« und nicht da sind, eine sehr große Menge von peinlicher, selbst unsauberer Arbeit voraus abzutun sei: es ist alles Arbeit in usum Delphinorum.
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Die fröhliche Wissenschaft
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