Aloëholz

[346] Aloëholz (Paradiesholz, Lignum aloës, L. agallochum, Pharm.), 1) wahres A. (Xylaloe Calombac), von Aloëxylon agallochum Lour., dunkelbraune, schwärzliche, geaderte, fast ganz aus Harz bestehende Stücke, in die sich in Folge einer krankhaften Beschaffenheit das eigentlich weiße u. geruchlose Holz des Baumes verwandelt, das daher sich in größerer Menge im Innern abgestorbener Stämme findet. Es verbreitet erhitzt einen sehr angenehmen, animeartigen Geruch. Das beste, im Wasser zu Boden sinkende, heißt Ghark, das nur theilweis sinkende: Nimghark, das schwimmende: Semeleh. Es wird in seinem Vaterlande Cochinchina mit 5–16 Ducaten per Pfd., in Japan mit 200 Ducaten bezahlt, kommt sehr selten zu uns, war schon im Alterthum als Kau- u. als Räuchermittel bekannt u. kam sonst zu manchen Zusammensetzungen. 2) Von unechtem A. kommen mehrere Sorten vor: a) das gewöhnliche A. des Handels (Garo nach Rumph, Aspalathholz), von Aquilaria malaccensis, od. A. ovata L., grau, schwer, sehr harzig, bitter schmeckend, wohlriechend; b) gelbes A., Varietät des vorigen, hellgelb, auf dem. Schnitte orangegelb, bitter, harzig, rosenartig u. wie Anime riechend; c) bisamartiges A. od. Agallocheholz (Adlerholz nach Martius), schmutzig gelbgrünlich, faserig, weniger harzreich, aromatisch bitter, bisamartig u. wie Aloë riechend, von Excoccaria agallocha; d) A. von den Mollusken (fälschl. mexicanisches A. genannt), nach Guibourt ebenfalls von Excoecaria agallocha, knotig, dicht, schwer harzig, wie Myrrhen u. Anime riechend; e) falsches A., nach Rumph von Michelia[346] Tsiampacca kommend, sehr bitter, wie Chamillen riechend.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 346-347.
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