Ammelīn

[419] Ammelīn, C6H5N5O2, wird durch Behandlung des Melam mit Säuren u. Alkalien, sowie beim Auflösen von Chlorcyanamid in Kali u. Fällen der Lösung mit Salzsäure gebildet, am reinsten durch Fällung einer Auflösung des salpetersauren A. mit kohlensauren Alkalien erhalten; ist ein weißes, seidenglänzendes u. krystallinisches Pulver, ohne Reaction auf Pflanzenfarben, durch Glühen in Hydromellon, Cyanursäure u. Ammoniak zersetzt werdend, unlöslich in Wasser, Weingeist u. Äther, leicht löslich in ätzenden Alkalien u. in verdünnten Säuren, mit denen es krystallisirende Verbindungen (Ammelinsalze) eingeht; unter diesen salpetersaures A., welches große, quadratische, glänzende Säulen bildet, aus gleichem Atomgew. A., Salpetersäure u. Wasser besteht u. sich mit salpetersaurem Silberoxyd zu einem Doppelsalz = 1 At. A., 1 At. Salpetersäure, 1 At. Silberoxyd verbindet.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 419.
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