Anamnēsis

[451] Anamnēsis (gr., Rückerinnerung), 1) (Rhet.), Figur, so v.w. Recapitulatio; od. wenn der Redner vorgibt, sich an eine Sache zu erinnern, die er vergessen habe; 2) (Med.), Kenntniß des vergangenen Zustandes einer Krankheit od. der ihr vorausgegangenen Erscheinungen, ihrer entfernten Ursachen. Daher Anamnestik, der Theil des medicinischen Krankenexamens, welcher sich mit Erforschung der, einer Krankheit vorausgegangenen Umstände, ihrer entfernten Ursachen beschäftigt; anamnestische Zeichen, die dadurch gewonnenen Krankheitszeichen. Dagegen sind anamnestische Mittel, Arzneimittel zur Stärkung des geschwächten u. zur Erweckung des verlorenen Gedächtnisses.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 451.
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