Bitterer Extractivstoff

[831] Bitterer Extractivstoff (Bitterstoff, Chem.), der aus Pflanzen ausziehbare, den bitteren Geschmack derselben bedingende Bestandtheil, als solcher nur dann unterschieden, wenn ihm außer der Bitterkeit keine anderen Haupteigenschaften zukommen; häufig mit Gerbestoff, Gummi u. Pflanzensäuren in Verbindung, damit die bitteren Extracte bildend; aus diesen wird er, wenn sie mit Wasser bereitet waren, mittelst Ausziehens durch Alkohol, aus den mit Weingeist bereiteten aber durch Ausziehen mit Wasser, mehr od. minder rein erhalten, am besten durch Niederschlagung mit essigsaurem Bleioxyd u. Zersetzen des Bleiniederschlages mittelst Schwefelwasserstoff. Er ist gelbbraun od. schwarz, getrocknet spröde, von muscheligem Bruch, geruchlos u. in verschiedenem Grade bitter; in Wasser leicht auflöslich, auch in wässerigem Weingeist, nicht aber in reinem Alkohol, Äther u. Olen; Mineralsäuren verdünnen u. färben seine Auflösungen heller, die concentrirten fällen ihn; reine u. kohlensaure Alkalien färben die Auflösung dunkel; Erden u. die meisten Metalloxyde gehen unauflöslich Verbindungen mit ihm ein. Durch Gallerte u. Gerbstoff entstehen keine Niederschläge.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 831.
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