Bruch [1]

[350] Bruch, 1) die Stelle, wo etwas zerbrochen ist; so Stelle in einem Bergw erke, wo das Gestein zusammengefallen ist; daher zu B. gehen, zu B. kommen; von einer Grube, sie bricht ein, d.h. sie wird verschüttet. Man nennt den Schutt stehenden B., wenn er sich wieder bis zu einiger Festigkeit zusammengesetzt hat, laufenden od. lebendigen B., wenn er leicht nachrollt. Die Örter, die. man in solchem laufenden B. treibt, heißen, wenn man die Schuttmasse immer nachrollen läßt, Schubörter; 2) bei Pferden das Verlieren der Milchzähne; 3) die Fläche, welche durch das Zerbrechen sichtbar wird etc., vgl. Bruch (Min.); 4) der Ort, wo etwas zusammengelegt od. gebogen ist, z.B. der B. eines Papiers, die B-e im Atlas, Tuch od. anderen Zeugen; 5) (Jagdw.), abgebrochener belaubter Ast, den man auf der Jagd zu irgend einem Zweck gebraucht, so um die Fährten od. den Schweiß des Wildes zu bezeichnen, um ein geschossenes Stück Wild zu bedecken; od. ihn auf den Hut steckt, damit anzuzeigen, daß man ein zur hohen Jagd gehöriges Stück erlegt hat; 6) die Stelle, wo man die letzte Spur eines Wildes gesehen hat, u. wo dasselbe sich wahrscheinlich befindet; daher 7) so v.w. Lager der Rebhühner; 8) so v.w. Gebreche; 9) (Handlgsw.), bes. in seinen, stark gepreßten Waaren schadhafte Stellen; 10) in einem Meiler die Öffnung, woraus die fertigen Kohlen genommen werden; 11) Ort, wo Erze, Steine, Kalk etc. gebrochen werden; 12) einzeln liegende Steine in einer Bergart; 13) (Landw.), so v.w. Neubruch; 14) an Laffeten die Biegung der Seitenwand von der Achse herab gegen die Erde; 15) (Her.), so v.w. Beizeichen 2).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 350.
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