Canĭus

[634] Canĭus, Cajus, römischer Ritter, hielt sich zum Vergnügen einige Zeit in Sicilien auf. Da er hier den Wunsch geäußert hatte, einen Garten zu kaufen, so bot ihm der Wechsler Pythius den seinen zum Gebrauche an u. lud ihn zugleich zu sich. Inzwischen hatte Pythius die Fischer in der Nähe gebeten, sie möchten vor seinem Garten fischen u. so thun, wie er ihnen hieße. Als C. kam u. die Menge Kähne u. die großen Fischbeuten vor Pythius gebracht sah, der sich als der Herr der ganzen Fischerei von Sicilien betrug, kaufte C. von dem scheinbar ungern in den Kauf willigenden Pythius diesen Garten endlich um hohen Preis. Als nun C. den andern Tag mit seinen Freunden nach der Villa kam, sah er weder Kahn noch Fischer u. mußte zu seinem Verdruß, von seinem Nachbar belehrt, erfahren, daß hier gewöhnlich gar nicht gefischt werde u. daß er betrogen sei.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 634.
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