Charade

[865] Charade (fr., spr. Scharade), Sylbenräthsel), die in einer kleinen poetischen Form enthaltene Darstellung eines Gegenstandes, welcher zwar nicht genannt, aber dadurch zu erkennen u. zu errathen ist, daß die einzelnen Sylben als für sich bestehende Wörter u. dann das Ganze einzeln beschrieben worden sind. Schon die alten Sprachen, besonders die griechische, sind reich an Ch., noch reicher aber die französische u. deutsche Sprache. Die belletristischen Zeitschriften, Almanachs, Jugendschriften etc. enthalten Ch. Sammlung unter andern von Th. Hell, Agrionien, Lpz. 1811 f. Vgl. Räthsel. Man führt auch Ch-n in geselligen Kreisen durch einzelne Handlungen auf, indem ein Theil der Gesellschaft die einzelnen Sylben, dann das Ganze durch pantomimische, auch wohl dramatische Darstellungen versinnlicht, der andere Theil sie erräth (lebende Ch-n.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 865.
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