Chinolīn

[43] Chinolīn (Leukol, Chem.), C18H9N, eine organische Base, die sich in dem Steinkohlentheeröl findet u. als Destillationsproduct des Chinins, Cinchonins, Thialdins, Strychnins etc. bildet. Farbloses Öl von bittermandelähnlichem Geruche u. brennend bitterem Geschmacke, siedet bei 239° u. hat ein specifisches Gewicht von 1,081. In Wasser ist es nur wenig löslich; die Lösung reagirt[43] stark alkaisch. Mit Alkohol, Äther u. Öl ist es in jedem Verhältnisse mischbar. Eiweiß wird durch Ch. nicht coagulirt. Mit Chromsäure gibt es einen gelben Niederschlag. Beim Behandeln mit Jodmethyl verwandelt sich das Ch. in eine Krystallmasse, welche mit jodwasserstoffsaurem Chinin große Ähnlichkeit hat.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 43-44.
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