Chiton [1]

[53] Chiton (gr.), der Leibrock der Griechen; der dorische war wollen, kurz u. ärmellos; der ionische länger u. leinen. Der letztere hatte entweder zwei Ärmel od. Ärmellöcher, dann hieß er Ch. amphimaschalos u. wurde von den Freien getragen; od. nur eins, welches den rechten Arm u. einen Theil der Brust freiließ, er hieß Ch. heteromaschalos od. Exomis u. war die Tracht der Sklaven. Ein kleiner Ch. hieß Chitoniskos. Auch die Frauen trugen den Ch., der dorische war wollen, nicht gar lang, bis an die Brust zusammengenäht, die oberen Theile über die Schultern zusammengeheftet; der ionische leinen, bis an die Füße reichend, faltenreich mit weißen Ärmeln, die entweder geschlossen od. oberhalb[53] aufgeschlitzt waren. Es waren zuweilen auch Verzierungen, Blumen etc. eingewebt (Ch. katastiktos). Unter dem Ch. trugen die Frauen das Chitonĭen, ein Unterkleid (Hemd).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 53-54.
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