Tracht [1]

[737] Tracht, 1) eine Last, soviel als Jemand von einer Sache jedesmal auf dem Rücken od. den Ar. men tragen kann, z.B. eine T. Holz; 2) die Gebärmutter u. ihre Umgebungen bei Thieren, z.B. bei Schweinen, Wild etc.; 3) die Weide der Bienen auf der jedesmaligen Flor, z.B. die T. der Rübsen-, Esparsett-, Lindenblüthe, die Buchweizentracht; 4) so v.w. Joch 2); 5) der Raum zwischen den zwei Puukten, auf welchen ein Balken od. ein Gewölbe ruht; daher zur T. bringen, ein Stück Holz hohl legen; 6) die Beschaffenheit eines hohl liegenden Balkens od. eines Gewölbes, daß sie der darauf ruhenden Last den nöthigen Widerstand leisten können; 7) bei Speisen so v.w. Gang 1); 8) von einem Acker so v.w. Ertrag; 9) die Art u. Weise, wie man sich kleidet, die Kleider in Bezug auf ihre verschiedene Form, z.B. Nationaltracht, Polnische T. etc., vgl. Mode 2); 10) starker Kranz von Gußeisen, welcher bei Eisenhohöfen in der Gegend der Rast in das Rauchgemäuer eingemauert wird u. zur Unterstützung des Schachtes dient; 11) die Krümmung der Stege am Sattel, s.d. 1); 12) am Pferdehufe so v.w. Ferse; 13) beim Rauhen des Tuches das Stück, auf welchem der Arbeiter mit den Karden in einem Zuge hinstreicht, u. welches. gemeiniglich 11/2 Elle lang ist; 14) das einmalige Überstreichen des Tuches mit Karden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 737.
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