Mode

[339] Mode 1) die herrschende Art u. Weise des Verhaltens im gesellschaftlichen Leben, die Art, häusliche Einrichtungen zu treffen, Wohnungen u. dgl. einzurichten, Gebäude aufzuführen, Anlagen zu machen u. dgl., vorzüglich aber 2) die Art sich zu kleiden, sowohl in Bezug auf Farbe (Modefarbe), als Stoff (Modezeug) u. Form der Kleidungsstücke (Modekleid). Jedes Volk u. jedes Zeitalter hat seine M.; aber die M. wechselt gewöhnlich da am schnellsten, wo größerer Luxus herrschend ist. Unter den europäischen Völkern ist der Wechsel der M-n am auffallendsten bei den Franzosen, Engländern u. den sie nachahmenden Deutschen. Um die in den größten Städten, bes. Paris, neu entstandenen Kleidermoden schneller allgemein bekannt zu machen, werden angekleidete Puppen (Modepuppen), von jenen Städten aus versendet. Eine bedeutendere Verbreitung findet die M. aber durch die derselben ganz od. zum Theil gewidmeten Zeitschriften, deren erste unter dem Titel: Mode- u. Galanteriezeitung, 1758 in Erfurt erschien. Unter den späteren sind nennenswerth die Wiener Zeitschrift für Literatur, Kunst, Theater u. M., das Frankfurter Journal des dames et des modes, die Leipziger Modenzeitung u. das Pariser Album des salons. Vgl. H. Hauff, Moden u. Trachten, Stuttg. 1840; Weiß, Geschichte des Costüms, Berl. 1853, 2. Bde.; I. Falke, Die deutschen Trachten u. Modewelt, Lpz. 1858; Weiß, Costümkunde, Stuttg. 1856 ff.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 339.
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