Citronenöl

[164] Citronenöl (Oleum citri), das ätherische Öl der Citronenschalen, durch Auspressen od. durch Destillation gewonnen, = C10H8, farblos od. blaßgelb, von 0,847 specifischem Gewicht, siedet bei 173°; bleibt bei – 20° noch flüssig, lenkt die Polarisationsebene nach rechts ab, scheidet mit der Zeit ein in Nadeln krystallisirendes, mit Salzsäure sich nicht verbindendes Stearopten aus, das durck Schwefelsäure verharzt u. geröthet wird; verharzt langsam, wird durch Erhitzen dunkler u. sauer Mit Salzsäuregas gibt es eine feste Verbindung,= C10H8ClH, aus welcher ein Öl: Citren (Citryt) abgeschieden werden kann, welches durch Chlor zersetzt wird, wobei chlorhaltige Producte (Chlorwasserstoffsaure Chlorcitrenos nach. Laurent.), gebildet werden; u. eine flüssige. Verbindung, aus welcher sich ebenfalls ein neues Öl, Citrilen (Citronyl) abscheiden läßt. Das interessante optische Verhalten des C-s ist in neuester Zeit (1853) von Berthelo untersucht worden. Auch dient es zu Citronenölzucker (Elaeosaccharum citri), Zucker mit C. (etwa 1 Loth mit 8 Tropfen) zusammengerieben, od. auch unzerstoßener Zucker auf frischen Citronen abgelieben, wie bei Bereitung des Limonadenpulvers Das zu Parfümerien verwendete destillirte Cedroöl kommt von den Cedratfrüchten, u. bes. von Italien u. Südfrankreich in blechernen Gefäßen od. gläsernen Flaschen in den Handel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 164.
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