Conferve

[352] Conferve (Conferva L., Wasserfaden), 1) Pflanzengattung aus der Familie der Fadenalgen (Confervaceae); ihre Gliederfäden sind nie verästelt u. sie sind aus einer einfachen Zellenreihe, die Zellen aus einer einfachen Haut gebildet, welche grüne Kügelchen umgibt; die Glieder der Fäden sind nie kürzer, als ihr Querdurchmesser; sie kommen nur in süßen Gewässern vor. Arten: C. rhypophila, C. affinis, C. Funkii, C. punctalis u.a., in Gräben, C. tenella, in Bächen, C. ochracea, in Eisenwaffern, C. tenerrima, in Brunnenkästen u. Quellen. 2) (Confervaceae), Sprengel bezeichnet durch C-en überhaupt eine Unterabtheilung der Familie der Algen, Fadenalgen Rchnb., Schlinken Ok., zum Theil entsprechend; bei Endlicher 3. Familie der Algen, gegliederte, unter sich freie od. netzartig zusammenhängende, einfache od. ästige Fäden, mit grünen Keimkugeln (Sporidien), die Fäden anfüllend od. in den aufgeblasenen Gliedern; sie kommen in den süßen Gewässern, wie im Meere, namentlich in der nördlichen Halbkugel vor, einige in chemischen Solutionen. Die hierher gehörigen Oscillatorinen sind, da sie eine schwingende Bewegung zeigen, die eine freiwillige zu sein scheint, von vielen neueren Naturforschern zu den Thieren gezählt worden. Endlicher theilt diese Familie in folgende Tribus: a) Leptomiteae: Leptomitus u.a.; b) Oscillatorinae: Oscillaria, Scytonema, Sphaeropica u.a.; c) Batrachospermeae: Myxonema, Batrachospermum, Lemaneau. a.; d) Conferveae: Zygnema, Confervan. a.; e) Ceramieae: Ceramium, Dasya, Ectocarpus u.a. 3) Confervites (Haarstrang), haarartige, einfache od. ästige Versteinerungen, mit langen, runden Röhrchen; einige sind mineralische Gebilde, andere versteinerte Korallen; wahre versteinerte C. sind wohl nur aus jüngerer Formation.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 352.
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