Creizenach

[517] Creizenach, 1) Michael, geb. 1789 in Mainz von jüdischen Eltern, bildete sich zum Rabbiner u. gründete in Mainz eine Volksschule. Er gründete die Zeitschrift: Geist der pharisäischen Lehre (Mainz 1824), worin er den Gedanken, daß das Judenthum einer Fortentwicklung fähig sei, auszuführen suchte. 1825 wurde er Lehrer u. Prediger an der israelitischen Realschule in Frankfurt a. M. u. starb 1842. Er schr.: Versuche über die Paralleltheorie, Mainz 1822; Lehrbuch der darstellenden Geometrie, ebd. 1822; Lehrbuch der technischen Geometrie, Frkf. 1828; Schulchan Aruch, od. Encyklopädische Darstellung des mosaischen Gesetzes, ebd. 1833, 4 Bde., u.a.; gründete auch mit Jost die hebräisch geschriebene Zeitschrift: Zion, Frkf. 1841 f. 2) Theodor, Sohn des Vorigen, geb. 1816 in Mainz, Lehrer am israelitischen Philanthropin zu Frankfurt a. M., Hauptgründer des Frankfurter jüdischen Reformvereins, welcher jedoch wegen seiner destructiven Tendenzen in weiteren Kreisen keinen Anklang fand; trat 1854 zum Christenthum über. Er schr.: Dichtungen, Frkf. 1839; Gedichte, ebd. 1848, 2. A. 1851.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 517.
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