Dendrolithen

[841] Dendrolithen (Dendrīten), pflanzenähnliche Zeichnungen auf Gesteinsflachen, am häufigsten im Kalk. Man hielt sie früher für Versteinerungen von Bäumen, Sträuchern, Moosen u. anderen Pflanzen, sie sind aber rein unorganischen Ursprungs u. so entstanden, daß eisenhaltiges Wasser durch die engen Spalten von zerklüfteten u. schieferigen Gestein eingedrungen ist, sich nach verschiedenen Richtungen zweighornig ausgebreitet u., nachdem das Wasser verdampft war, das Eisen als Eisenoxyd, od. Eisenoxyduloxyd in jenen Formen zurückgelassen hat. Daß Pflanzen zu diesen Bildungen nicht Veranlassung gegeben haben, folgt u.a. daraus, daß solche D. auch in eruptiven Gesteinen vorgefunden werden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 841.
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