Flemael

[348] Flemael (Flamael, Flemalle), Bertholet, geb. 1614 in Lüttich, wurde Maler, ging, 24 Jahre alt, nach Italien, wo er namentlich in Rom die alten Meister studirte. Seine ersten Gemälde verschafften ihm einen Ruf an den Hof zu Florenz, wo er im großherzoglichen Palaste mehrere Gemälde ausführte. Von dort begab er sich nach Paris, wo er unter anderen für die Augustinerkirche eine Anbetung der heil, drei Könige malte, die Kuppel der Carmeliterkirche mit einer Himmelfahrt des Elias schmückte u. in den Tuilerien ein großes Plafondgemälde ausführte. Seit 1647 war er in Brüssel thätig, ging 1670 zum zweiten Male nach Paris, wo er Professor an der Akademie wurde, u. wurde zuletzt Canonicus am Collegialstifte in Lüttich, wo er 1675 starb. Außer den genannten Gemälden schuf er noch viele sowohl durch correcte Zeichnung, als auch durch edle Auffassung u. kräftiges Colorit ausgezeichnete Bilder, von denen die meisten sich in Belgien befinden. Die Dominikanerkirche in Lüttich wurde nach seinen Plänen erbaut.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 348.
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