Florentiner Lack

[362] Florentiner Lack, aus Cochenille (der unechte F. L. aus Fernambukholz), wovon man 4 Theile mit 12 Theilen Alaun in hinlänglichem Wasser kocht, bereitet, indem man zu der durchgeseihten heißen Lauge eine Auflösung von Kali so lange setzt, als sich noch etwas niederschlägt; der filtrirte ausgesüßte Niederschlag, ein rother Thon, wird nun in Kugeln u. auf andere Art geformt u. dient den Malern u. Anstreichern als gute rothe Farve. Man stellt auch F. L. dar, indem man dem Absud von Rothhölzern etwas eisenfreie Salzsäure zusetzt, bis der Absud gelb ist. Durch Fällen mit Zinkoxyd erhält man den schönsten F. L. Das Auswaschwasser darf nicht kalkhaltig sein u. wird am besten mit etwas Salzsäure angesäuert. Er kam ehemals von Florenz aus in den Handel, wird aber jetzt in Berlin, Wien, Nürnberg u. an anderen Orten verfertigt. Echter F. L. muß sehr leicht, zart u. leicht zerreiblich sein. Unter Colombinlack versteht man solchen F. L., welcher in kleinen viereckigen Stücken über Venedig in den Handel kommt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 362.
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