Fucus [1]

[777] Fucus, Pflanzengattung aus der Familie der Fucaceae; Algenkörper oberwärts platt od. flach, zuweilen durch Luftblasen aufgetrieben, ästig, an den Spitzen zu Fruchtkörpern anschwellend; Hüllenfrüchte dicht gedrängt. Merkwürdige Arten: F. vesiculosus (Blasentang), fast in allen Meeren, sonst unter dem Namen Meereiche (Quercus marina), so wie die davon bereitete Kohle als Vegetabilischer Mohr (Aethiops vegetabilis) officinell, jetzt nur noch zur Mästung der Schweine u. zur Bereitung der Soda benutzt; der Algenkörper ist oben schmal blattartig, mit einem Mittelnerv, ganzrandig, zweilappig gespalten, durch Luftblasen hier u. da aufgetrieben; Fruchtkörper am Ende elliptisch, stumpf; bis 1 Fuß lang, 1/2 Zoll breit. F. nodosus, häufig an der Nord- u. Ostsee; F. amylaceus, gibt das Material zu den Salanganennestern; viele sonstige Arten gehören jetzt zu anderen Geschlechtern. Zur Jodbereitung dienen: F. vesiculosus L., F. nodosus L, F. ceranoides L., F. serratus L. u.a. Sie werden namentlich an der Küste der Normandie (unter dem Namen Varec) u. auf den schottischen Inseln (als Kelp) gesammelt. F. tenax Turn. liefert den Chinesen einen guten Leim (Haithai); F. iodiferus soll in neuester Zeit in Montevideo zur Fütterung von Lamas benutzt werden, deren Milch zur Heilung der Schwindsucht dient; F. natans L. (Sargassum bacciferum., Ag., Seetang) bildet die Fucusbänke (s.d.) im Atlantischen Ocean.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 777.
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