Fucus

[191] Fucus L. (Tang), Algengattung aus der Familie der Fukazeen, Meergewächse mit lederartigem, flachem, meist wiederholt gabelspaltigem, braunem oder bräunlichgrünem Laub von ansehnlicher Größe, das bei mehreren Arten zu luftführenden Blasen ausgetrieben und durch diese schwimmend erhalten wird. Die Fruktifikationsorgane sitzen in vertieften Stellen des Laubes (Konzeptakeln, Skaphidien) an den Enden der Verzweigungen. F. vesiculosus L. (Blasentang, gemeiner Seetang, Meer-, See- Eiche, s. Tafel »Algen I«, Fig. 9, und Tafel III, Fig. 15–18), sehr häufig an den Küsten Europas, ist lederartig,[191] olivengrün, trocken rotbraun bis schwarzbraun, meist 10–30 cm lang, 12–25 mm breit, doch auch viel größer, mehrfach gabelteilig, bisweilen auch dünn und spiralig gedreht; die Blasen sind kugelig oder länglichrund, zuweilen fehlend, die Fruchtstände ausgetrieben, 2,5 cm lang, bisweilen auch linealisch-länglich. Das Gewächs riecht frisch schwammartig, schmeckt ekelhaft, schwach salzig. Es ist reich an Jod und wurde daher früher gegen Kropf und Drüsengeschwülste, bei Skrofeln etc. angewendet. Außerdem dienen diese und andre Arten zur Jodbereitung und werden zu diesem Zweck namentlich an der Küste der Normandie unter dem Namen Varec und auf den schottischen Inseln als Kelp gesammelt. F. palmatus L. (Rhodymenia palmata Grev., eine Rotalge, s. Tafel »Algen I«, Fig. 8), mit meist linearen oder keilförmigen Abschnitten des Blattkörpers, die häufig am Rande mit länglichen Sprossungen besetzt sind, wächst in der Nordsee. Das quellbare Laub von F. – Arten wird auch auf Präparate verarbeitet, die man zu Bähungen (s.d.) benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 191-192.
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