Gelbbeeren

[96] Gelbbeeren (Graines d'Avignon), die reisen getrockneten Früchte von Rhamnus infectorius u. einigen andern Arten, pfefferkorngroß, schmutzig dunkelgrüngelblich, drei- bis viereckig, sehr bitter u. herbe. Man unterscheidet als eine bessere erbsengroße Sorte von Rhamnus amygdalinus, R. oleoides od. R. saxatilis, als Grains de Perse, G. d'Adrianople, G. de Morée. Sie waren sonst als Purgiermittel officinell, werden aber jetzt nur noch in der Färberei benutzt. Der gelbbraune Absud wird durch Alkalien pomeranzengelb, durch Eisenvitriol olivengrün gefärbt, durch Zinnsalz grünlichgelb niedergeschlagen. An die Thonerde gebunden, gibt dieser Färbestoff Schüttgelb (Stil de Graines). Im Handel sortirt man die G. nach ihrem Vaterlande, u. die gesuchtesten sind die persischen, dann folgen dem Werthe nach die levantischen, die avignoner u. die ungarischen. Die deutschen wild wachsenden vom gemeinen, glatten u. Steinwegdorn sind farbstoffarm u. erzeugen schmutziggelbe Farbentöne.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 96.
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