Gerundĭum

[255] Gerundĭum, eine Form des Zeitwortes in der lateinischen Sprache, vertritt die Stelle der Casus obliqui des substantivisch gebrauchten Infinitivs des Activum u. bezeichnet eine Thätigkeit od. ein Thun sowohl als abstracter Begriff als auch als Handlung od. etwas Geschehendes. Im Deutschen steht dafür meistens der Infinitiv mit dem Artikel od. mit Präpositionen. Das G. regiert in activer Bedeutung auch den Casus, welchen das Verbum überhaupt bei sich hat; setzt man aber zu dem G. das Object in gleichem Casus, so daß sich das G. in Genus u. Numerus darnach richten muß (eigentlich dann das Particip. Futuri Passivi), so nennt man dies das Gerundīvum, dies zeigt an, daß etwas erst geschehen soll.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 255.
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