Guerin

[756] Guerin (spr. Geräng), 1) Pierre Narcisse, Baron G., geb. 1774 in Paris; Historienmaler aus der neueren französischen Schule in Paris, Schüler von Regnault; machte sich zuerst durch den Cato von Utica bekannt, malte dann Mehreres, besonders aus der alten Geschichte, wurde 1821 Director der französischen Malerschule in Rom, 1824 baronisirt u. st. 1833 in Rom. Seine Werke zeichnen sich meist durch kalten Pathos, aber auch durch große technische Vollendung aus. 2) Christoph,[756] Zeichner u. Kupferstecher, geb. 1758 in Strasburg u. st. 1830; Künstler in seinem Fache waren auch seine Söhne Gabriel u. Jean Bapt.; als Miniaturmaler zeichnete sich aus sein Bruder Jean, geb. 1760, st. 1836. 3) Paulin, Historienmaler, geb. 1783 in Marseille u. st. 19. Januar 1855; seine bedeutendsten Werke sind Kain nach dem Tode Abels (1812), Anchises u. Venus (1822), beide in der Gallerie des Luxembourg. 4) Jules, geb. 1801 zu Boussy in Belgien; Arzt in Paris, Director einer orthopädischen Anstalt in Passy; Beförderer der Tenotomie; erhielt für eine anatomisch-physiologische u. pathologische Geschichte der Deformitäten des Knochensystems einen Preis von der Akademie der Wissenschaft; er schr.: Sur une nouvelle méthode du traitement du torticollis, Par. 1839, u. ist Hauptredacteur der Gazette méd.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 756-757.
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