Hawai

[114] Hawai (Owaihi, Owhyhee), 1) die größte Insel des Sandwichs Archipels (nordöstliches Polynesien), 20° nördlicher Breite, 138° westl. Länge (von Ferro); 180 QM., an der Westküste kahl u. wasserlos; steile, vulkanische Abhänge, erst in den obern Theilen bewässert u. bewaldet; das Innere eine Hochebene von 3–4000 Fuß über der Meeresfläche, von Heerden verwilderten Rindviehs durchstreift; angebaut sind nur die nördlichen Theile derselben (District Waimea); auf ihr erheben sich drei der höchsten Berge Polynesiens: Mauna Kea (d.i. Weißer Berg, im nördlichen Theile, 12,800 Fuß), Mauna Loa (d. i großer Berg, 12,400 Fuß), Hualai; die beiden letzteren im westlichen Theile, alle drei noch thätige Vulkane; ferner östlich vom Manua Loa der Kilaura (der merkwürdigste Vulkan der Welt; Krater über 3/4 Meilen im Durchmesser, 21/2 Meilen im Umfang; die inneren Wände senkrecht über 500 Fuß tief abfallend, im Südwesten des Kraters ein großer Feuerschlund in fortwährender Thätigkeit. Die Nordost- u. Südküsten sind weniger steil u. hoch, haben theilweise breite Küstenebenen, mit fruchtbaren, sich nach dem Junern ziehenden Thälern, sind bewohnt u. angebaut; Producte: Brodfruchtbaum, Cocos etc.; die Einwohnerzahl wird schwankend von 80–90,000 angegeben, darunter viele Europäer. Größere Orte sind: Kowaihae, Kailua, Kaawatoo u. Waiakea; das Nähere über Bevölkerung, Geschichte etc. s.u. Sandwichs-Archipel. 2) H.-Gruppe, so v.w. Sandwichs Archipel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 114.
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