Isocyanursäure

[93] Isocyanursäure (Fulminursäure), C6H2N3O5 + HO, entsteht, wenn man frisch bereitetes Knallquecksilber mit einer sehr verdünnten Lösung von Chlorkalium erhitzt; das hierdurch erhaltene isocyanursäure Kali wird durch essigsaures Bleioxyd od. salpetersaures Silberoxyd zerlegt u. aus dem Niederschlag die Säure durch Schwefelwasserstoff rein erhalten. Die I. ist krystallinisch, wenig löslich in Wasser, leicht löslich in heißem Alkohol; aus einer gesättigten alkoholischen Lösung erhält man sie in kleinen farblosen Säulen; die meisten ihrer Salze sind krystallisirbar. Eine concentrirte Lösung von I. färbt Nadelholz intensiv roth. Das isocyanursäure Kali, C6H2N3O5KO, krystallisirt in farblosen langen Säulen, ist in kaltem Wasser schwer löslich; vermischt man eine Lösung von J. mit einer ammoniakalischen Lösung von schwefelsaurem Kupferoxyd u. erhitzt sie bis zum Sieden, so scheiden sich beim Erkalten schön dunkelblaue Krystalle von isocyanursaurem Kupferoxyd-Ammoniak ab, welche bis 150° ohne Zersetzung erhitzt werden können.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 93.
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