Isomorphie

[95] Isomorphie (v. gr.), die Eigenschaft gewisser zusammengesetzter Körper, bei analoger Zusammensetzung gleiche Krystallform zu besitzen u. sich in Verbindungen ganz od. theilweise vertreten zu können, ohne die Form der Verbindung zu ändern. Solche Körper nennt man Isomorphe Körper. Alaun besteht z.B. aus schwefelsaurem Kali, schwefelsaurer Thonerde u. Wasser u. krystallisirt in regulären Octaedern. Nun sind aber Eisenoxyd (Fe2O3), Manganoxyd (Mn2O3), Chromoxyd (Cr2O3) mit der Thonerde (Al2O3) isomorph; die Thonerde des Alauns kann daher durch Eisenoxyd etc. theilweise od. gänzlich vertreten werden, u. die Verbindung wird immer Alaun bleiben. Wenn die Vertretung eines Körpers durch einen anderen, Atom gegen Atom, stattfindet, wie bei dem angeführten Beispiele, so nennt man die Isomorphe monomere; wird aber in einem krystallisirten Körper ein Atom der einen Verbindung durch mehre Atome eines anderen Körpers vertreten, ohne daß die Krystallform geändert wird, so spricht man von polymeren Isomorphen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 95.
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