Kapern

[290] Kapern (Kappern), die noch unentfalteten olivengrünen Blüthenknospen des Kapernstrauches (Capparis spinosa, s.d.), in Essig eingelegt. Die meisten kommen aus Südfrankreich, wo die aus der Provence (Capucines) die feinsten sind. Die kleinsten, erbsgroßen, harten u. ungestielten sind die besten, die größeren aber auch wohlschmeckend; schlechter sind die noch größeren u. stiellosen aus Majorca; die schlechteste Sorte sind die Capottes (Capotkapern, Kaputkapern). In Marseille versendet man sie in Fäßchen, die besten aber (als Nonpareils) in 1 Pfund haltenden Flaschen, wovon 12 in ein Kistchen gehen. Die K. sind als Zuthat zu andern Speisen, die ohnedies zu fett, od. von zu fadem Geschmack sein würden, gesund u. wegen ihres säuerlichen, nur wenig bitterlichen u. scharfen Geschmacks als ein leichtes Gewürz zu betrachten. Ihr gemeinster Gebrauch ist zu Kaperbrühen in verschiedener Art, mit u. ohne Rosinen. Surrogate der K. sind die Bohnen -od. Wilden K. von Zygophyllum fabago, gewöhnlich aber als Deutsche K., die Einsterkapern, die auch in Handel kommen, in Haushaltungen auch die Blumenknospen von Tropaeolum majus u. von Caltha palustris.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 290.
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