Kieseltuff

[477] Kieseltuff (Kieselsinter), erdiger Quarz, erscheint tropfsteinartig, traubig, nierenförmig, grau, gelblich od. röthlich, bisweilen seidenglänzend; entsteht als Absatz aus heißen Quellen, bes. auf Island u. in Kamschatka. Zuweilen ist der K. feinerdig, matt, sehr leicht zerreiblich u. schwimmt auf dem Wasser; solchen K. nennt man Kieselguhr; derselbe besteht oft ganz aus den Kieselpanzern von Infusionsthierchen; große Lager finden sich am Rande der Lüneburger Heide, man benutzt ihn als Düngemittel, auch zur Bereitung des Wasserglases, ist auch in Zeiten der Noth dem Brode statt Mehl zugesetzt worden, wie die Infusorienerde überhaupt von manchen Völkern als Nahrung genossen wird.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 477.
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