Kornöl

[730] Kornöl, C24H17O, ein Bestandtheil des im Getreidebranntwein enthaltenen Fuselöls; Mulder entdeckte es u., nannte es K. (Ol. siticum). er fand neben den K. Önanthsäure u. Önanthäther. Kolbe fand in einer andern Sorte des Kornbranntweins eine große Menge Margarinsäure neben dem K. u. keine Önanthsäure. Um das K. zu gewinnen, wird das rohe Fuselöl, welches durch den Kupfergehalt grün erscheint, mit kohlensaurem Natron destillirt u. darauf über Chlorcalcium entwässert. Es ist dann ein Gemenge von K., Önanthsäure u. Äther; wird dieses Öl mit Kali destillirt, so zerfällt es unter Aufnahme von 1 Aquiv. Wasser in die angegebenen, Verbindungen u. Alkohol, in welchen sich der Äther umwandelt. Das K. besitzt einen durchdringenden Geruch nach Phellandrium, scharfen Geschmack u. hellgrüne Farbe. Für sich kann es ohne Zersetzung nicht destillirt werden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 730.
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