Gemeng

[132] Gemeng, 1) die Verbindung heterogener Stoffe mit einander, in der sie einander blos berühren, wie Wasser u. Milch in einer Pflanzenmilch. Durchdringen sie sich aber zugleich, so werden sie zu Gemischen; 2) (Landw.), so v.w. Gemang; 3) (Glash.), die sämmtlichen vermischten Bestandtheile, woraus Glas entsteht; das Zusammenmengen geschieht in dem Gemengkasten; zusammengeschmolzen heißt es Werk od. Fritte, vgl. Glasfritte; 4) das aus mehreren Posten vereinigte Erz, um die beste Beschickung zu machen, die Arbeit geschieht durch Siebe (Mengsiebe); der Boden, wo dies geschieht, heißt der Gemengboden; 5) in großen Schäfereien (Gemengschäferei) ein Vertrag zwischen dem Schäfer u. Herrn, daß der Schäfer statt des Lohns den 7.–10. Theil Schafe mitbringen u. unter die Heerde mengen darf, wofür er an dem Verkauf der Wolle u. des Märzviehes, so wie an der Vermehrung der Heerde den verhältnißmäßigen Antheil hat, aber auch erlittenen Schaden u. Zubuße an Futter, welches außer dem gesetzten Deputate nöthig ist, mit tragen muß. Beim Abgange des Schäfers wird die Heerde sortirt, u. der Schäfer nimmt sich von jeder Sorte, wie die Schafe aus dem Stalle laufen, das 7.–10. Schaf weg.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 132.
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