Arbeit

[661] Arbeit, 1) dauernde, angestrengte Anwendung der Körper- od. Geisteskräfte zu einem bestimmten Zwecke, s. Arbeiter; 2) das hierdurch Hervorgebrachte. A., die Quelle des allgemeinen Wohlstandes, erst in neuerer Zeit als das allgemein erwerbende Capital, das nach Geschicklichkeit u. Auswahl des Gegenstandes der A. mehr oder weniger Zinsen bringt, betrachtet, zerfällt A) rücksichtlich des Gegenstandes, womit sie sich beschäftigt, in: a) Production, d.i. Erzeugung, Gewinnung von Naturproducten, u. zwar aus dem Thierreiche (Producte durch Viehzucht, Jagd, Fischerei, Bienenzucht etc.), aus dem Gewächsreiche (Producte durch Feld-, Garten-, Holz-, Getreide-, Weinbau etc.), aus dem Mineralreiche (Producte durch Bergbau, Steinbrechen, Torfgraben etc.); b) Fabrication, d.i. Verwandelung der rohen Naturproducte in Kunstproducte durch Verarbeiten od. Veredeln in den verschiedenen Gewerben u. Fabriken; so der Felle durch Gerben in Leder, der Wolle in Zeuge, des Getreides in Brod, des Kobalts in blaue Farbe u. dgl.; c) Handel, d.i. Verkauf od. Austausch der Natur- u. Kunstproducte; d) persönliche Dienste od. Leistungen; B) rücksichtlich der Personen, welche sich damit beschäftigen: in a) Handarbeit, welche nur in Anwendung physischer Kraft besteht; b) A., welche schon Fertigkeit u. Kenntnisse voraussetzt, wie bei den meisten Arbeiten der Handwerker; c) A., auf welche die Idee des Schönen schon einwirkt, wie die meisten Künste; d) Geistige A., Wissenschaft u. höhere Kunst. A. ist nach A. Smith der einzige wahre Maßstab des Tauschwerthes aller Güter, s. u. Staatswirthschaftssystem; 3) (Freimaur.), ritualmäßige Logenversammlung, vgl. Freimaurerei; 4) Arbeit auf den Schlägel (Bergw.), A., wo Alles mit dem Schlägel u. Eisen gewonnen wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 661.
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