Kupfervitriol

[911] Kupfervitriol (Blauer Vitriol, Cyprscher Vitriol, Blaustein), ist schwefelsaures Kupferoxyd (s.d. unter Schwefelsaure Salze). In der Natur kommt er krystallisirt in Formen des triklinoëdrischen Systems vor, ist gewöhnlich durch Eisenvitriol verunreinigt, himmelblau bis berlinerblau, durchscheinend; Härte 2 bis 3, specifisches Gewicht 2, 2 bis 2, 3; besteht aus Cu O, SO3 + 5 HO, löst sich leicht in Wasser, verwittert an der Luft. Er kommt häufig tropfsteinartig, nierenförmig, als Anflug u. Auswitterung, auch aufgelöst in Grubenwassern (Cementwasser) vor; ist überall durch Zersetzung von Kupfererzen gebildet (secundäres Product); findet sich mit Kupfererzen vorzüglich in Rammelsberg im Harz, Tyrol, Schmöllnitz in Ungarn, der englischen Insel Anglesea, Fahlun, Cypern etc. Man benutzt den K. in der Färberei u. Druckerei, zur Darstellung künstlicher Kupferverbindungen, bes. der Kupferfarben, zur Verkupferung des Eisens, in der Galvanoplastik, Papierfabrikation, zum Conserviren des Holzes etc. Die künstliche Darstellung des K-s s.u. Schwefelsaure Salze.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 911.
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