Lebenswecker

[193] Lebenswecker, ein vom Mechaniker K. Baunscheidt (geb. am 16. Decbr. 1809 in Endenich bei Bonn) erfundenes Instrument, bestehend in einem Apparat, der Haut des Kranken mittelst seingespitzter Nadeln Stiche beizubringen, um nach des Erfinders Ansicht künstliche Hautporen zu erzeugen, durch welche allen, in Folge einer gestörten Hautthätigkeit an den leidenden Stellen des Körpers angehäuften, die Gesundheit gefährdenden Krankheitsstoffen ein Ausweg eröffnet werde. Die Hautwunden werden mit einem Öle (Oleum Baunscheidtii, wahrscheinlich eine Krotonöl haltende Mischung) bestrichen u., dadurch gereizt, zur Bläschen- u. Pustelbildung veranlaßt. Dieses Instrument wird in fast allen Krankheiten als heilsam empfohlen, jedoch ist eine systematische Anwendung desselben nothwendig, zu welcher der Erfinder genaue Anleitung gibt in: Der Baunscheidtismus, Bonn 1858, 6. Aufl.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 193.
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