Lungenemphysem

[611] Lungenemphysem (Emphysema pulmonum), 1) Austreten von Luft in das Zellgewebe der Lunge theils nach eindringenden Brustwunden, theils nach Zerreißung von Lungenbläschen (Emphysema interlobuläre, Interlobuläres L.); 2) krankhafte Erweiterung u. Luftüberfüllung der Lungenbläschen selbst mit Erschlaffung der Lungenfasern (Vesiculäres L., Lungendampf), wodurch der Brustkasten dauernd erweitert wird, Leber, Herz, Magen u. Milz tiefer herabrücken u. eine abwechselnd zu- u. abnehmende mit Lufthunger verbundene Schwerathmigkeit od. auch periodisches Asthma erzeugt wird. Das L. führt zu allerlei Störungen im Blutkreislauf u. endlich zu Wassersucht, wenn nicht ein Hirnschlagfluß schon vorher dem Leben ein Ende macht. Ursachen des L-s sind langwieriger Husten, Verengerungen der Luftwege, Rückgrathsverkrümmung u. Zwerchfelllähmung, gewaltige Lungenanstrengungen vom Instrumentalblasen. Heilung des L-s ist nicht wohl möglich, weiterer Verschlimmerung des Übels läßt sich vorbauen durch Beseitigung der veranlassenden Ursachen, alle sonstige Hülfe besteht nur in Linderung der Athemnoth u. der durch die damit verbundene Störung des Blutlaufs bedingten Leiden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 611.
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