Mètre

[197] Mètre (Meter), die Einheit des in der Revolutionsperiode eingeführten gesammten neuen französischen Längen-, Flächen- u. Hohlmaßes u. in Folge davon die Grundlage des französischen Gewichts. Der M. ist nach dem Gesetz vom 10. Dec. 1799 der zehnmillionste Theil des Erdquadranten = 443,296 Pariser Linien = 3,186 preußische (rheinländische) Fuß (3 Fuß 2 Zoll 2,8 Linien) = 1,499 preuß. Elle = 3,163 Wiener Fuß = 1,283 Wiener Elle = 3,281 engl. Fuß. Diese Annahme beruht auf der Messung des Erdquadranten durch Mechain u. Delambre; nach Bessels neuesten Untersuchungen beträgt jedoch die Länge des Erdquadranten nicht 10 Millionen, sondern 10,000,855,76 M-s, mithin hätte der M., wenn er wirklich der zehnmillionste Theil des Erdquadranten sein sollte, zu 443,33394 Pariser Linien festgesetzt werden müssen, u. ist demnach um 0,03794 Pariser Linien zu klein. Das Normaletalon des M. ist ein Stab von Platin, welcher seine rechte Länge beim Gefrierpunkte des Wassers (0 Grad Réaumur u. Celsius) hat. Theilung u. Vermehrung findet nur nach Decimalen statt; die Bezeichnung wird in ersterem Falle durch Zusammensetzung mit lateinischen, in letzterem durch Zusammensetzung mit griechischen Zahlwörtern gebildet. 1 M. zerfällt demnach in 10 Decimètres, 100 Centimètres, 1000 Millimètres, während 1 Decamètre 10,1 Hectomètre 100, 1 Kilomètre 1000 u. 1 Myriamètre 10,000 M-s hat. Der Quadratmètre ist die Grundlage der Flächenmaße (100 Quadratmètres = 1 Are), der Cubikmètre die Grundlage der Hohlmaße (1 Cubikdecimètre [1/1000 Cubikmètre] = 1 Litre) u. der Cubikdecimètre wiederum die Grundlage der Gewichte, da 1 Litre destillirtes Wasser von + 4,1° C. (+ 3,28 R.) 1 Kilogramme wiegt (1 Cubikcentimètre = 1 Gramm).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 197.
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