Mercaptane

[143] Mercaptane (Chem.), Schwefelverbindungen, welche aus dem Sulfuret eines Alkoholradicales u. Schwefelwasserstoff bestehen. Das gewöhnliche M. (Schwefelwasserstoff, Äthylsulfhydrat, Äthymercaptan), C4H5S, SH, s.u. Äthyl E). Ähnliche Verbindungen sind: das Methylmercaptan, C2H3S, SH, durch Erhitzen von Kaliumsulfhydrat mit schwefelsaurem Methyloxyd erhalten, erscheint als farblose, knoblauchähnlich riechende Flüssigkeit, welche bei 21° siedet u. sich übrigens wie das Äthylmercaptan verhält; das Amylmercaptan, C10H11S, HS, auf ähnliche Weise aus dem schwefelsaurem Amyloxydkali dargestellt, ist eine farblose, ölige Flüssigkeit, welche das Licht stark bricht, nach Knoblauch riecht, ein specifisches Gewicht von 0,885 hat u. bei 117° siedet. Alle diese Verbindungen vereinigen sich mit verschiedenen Metalloxyden, z.B. mit Quecksilberoxyd, unter starker Wärmeentwickelung zu krystallisirbaren Verbindungen, daher ihr Name (von Mercurium captantia). Diese Quecksilberverbindungen heißen Mercaptide; sie sind farblos, krystallisirbar, schmelzbar u. in Alkohol löslich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 143.
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